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Klappe, die zweite
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Ich war Kind meiner Eltern und Reflex meiner Zeit. Mauern aus Beton, zementiert in Seele und Geist. Meine Wahrheit sollte eine andere sein. Ich las und lernte, sang und tanzte durch die Nacht. „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“. Und dann fing die Zukunft an. Frei und unabhängig wollte ich sein. Superlative mein Lebensmotto und Lebenssinn. Bloß…
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Mit der Kraft meiner Freundlichkeit
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Ich leiste Widerstand. Ich lehne mich auf und widersetze mich. Nicht mit Härte, Sarkasmus oder gar Rücksichtlosigkeit. Nein, ich setze auf Freundlichkeit. Mein Waffe: Wohlwollen und Empathie. Aber verstehe mich nicht falsch. Meine Freundlichkeit ist kein Ausdruck von Schwäche, meine Verletzlichkeit kein Zeichen von Angst. Weder bin ich schüchtern noch brav, und schon gar…
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Zeit für mich
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Ich habe keine Zeit. Grundsätzlich. Mein Kalender ist der Beweis. Ein Eintrag reiht sich an den nächsten. Verbindlich und mit konkreten Erwartungen verknüpft. Den wichtigsten unter allen wichtigen Terminen ist gar eine Erinnerung hinterlegt. Ich haste und hetze, in Gedanken meist schon bei der nächsten Verabredung. Die Bedeutung eines Augenblicks – wenn es gut…
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Ich bin wütend
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Triggerwarnung: Ich bin wütend. Der Ton dieses Textes mag davon nicht unberührt sein. Ich bitte um Verständnis. Oder doch nicht. Eigentlich möchte ich heute um gar nichts bitten oder gar selbst für etwas Verständnis aufbringen. Heute will ich nichts müssen, nichts antizipieren, nichts leisten. Ich will es nicht. So wie Handtücher auf dem Boden.…
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Eine Frage der Perspektive
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Der vielbeschworene Zauber eines jeden Anfangs – was bedeutet der eigentlich in der Lebensmitte? In einer Lebensphase, in der nicht mehr alles neu und verheißungsvoll erscheint, sich aber mit überraschender Intensität wieder eine erwartungsvolle Aufgeregtheit einstellt. Wenn viel geschafft und erreicht, aber noch längst nicht alles ausgelebt ist. Und wenn sich unter die Erschöpfung…
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Seien wir ehrlich
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Weiblichkeit ist etwas Schönes – grundsätzlich. Denn seien wir ehrlich: Nicht selten ist Weiblichkeit ein ziemlich kompliziertes Konzept und manchmal leider auch ein giftiges. Womit wir ohne Umwege beim Thema sind: „Toxische Weiblichkeit“. Sophia Fritz hat ein wunderbares Buch dazu geschrieben. Was an etwas Giftigem wunderbar sein soll? Es geht darum, hinzusehen und zu…
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Ich nehme mich beim Wort
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Es gibt wirklich großartige Wörter. Sie neu zu entdecken, bereitet mir momentan großes Vergnügen. Vergnügen ist bereits so ein Wort. Wer ist nicht gern vergnüglich? Vor allem dann, wenn einem so gar nicht danach zumute ist. Dann braucht Vergnüglichkeit auch eine Portion Kühnheit – ein schönes wie kraftvolles Wort. Für mich heißt es: Rücken…
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Gedanken zum Teilen
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Memo an mich selbst: Ich bin immer ganz und vollständig ich. Dieses Memo, so merkwürdig es vielleicht klingen mag, hat eine besondere Bedeutung für mich. Es erinnert mich daran, kurz innezuhalten, bevor ich etwas teile. Denn über all dem Teilen in meinem Alltag passiert es schnell, dass ich den Überblick verliere, und manchmal auch…